Die Waage ist noch immer nicht Fabis beste Freundin, aber er hat in der Zwischenzeit so mitleiderregend seine Kochunkünste demonstriert, dass seine Frau jetzt gemeinsam mit ihm auf Kohlenhydrate verzichtet und Detlef-konform für beide kocht... Dann muss es doch klappen!
Ehe man es sich versieht, ist die zweite Abnehm-Woche mit D! auch wieder vorbei und wir sind jetzt ganz dicke. Beziehungsweise bin ich noch der Dicke, der Detlef ja nicht mehr.
Mein Start in die zweite 10wbc-Woche beginnt wie jeden Morgen mit der Frage: Was gibt’s eigentlich zum Frühstück? Detlef hat mir einen Haufen leckerer Rezepte mit an die Hand gegeben, gespickt mit Ideen für alle Mahlzeiten zu jeder Tageszeit. Sagen wir aber so: Sie lesen sich sehr lecker! Was ich daraus zubereite, nimmt teilweise infernale Ausmaße an. Ich sollte nicht nur D!, sondern vielleicht auch mal Tim Mälzer kennenlernen.
Unabhängig davon hole ich mir auch weitere Rezepte ohne Kohlenhydrate im Netz. Kochen kann ich dadurch leider auch noch nicht besser.
Eine meiner Abwehrstrategien gegen den schlechten Geschmack meines Essens, ist: Ich mache ab sofort immer das Selbe und kann mich auf diese Weise langsam aber sicher herantasten meine Koch-unkünste zumindest soweit zu perfektionieren, dass der Geschmack erträglich wird. Ein wenig Glück bei der Essensaufwertung gesellt sich dann im Lauf der Woche bei mir ebenfalls dazu: Meine Frau will sich solidarisch zeigen und verzichtet ebenfalls auf die ungesunden Kohlenhydrate.
Riesiger Vorteil: Sie kocht nicht nur Detlef-konform, sondern vor allem saulecker. Riesiger Nachteil: Jedes Käsestückchen, mit dem ich das Gericht „verfeinern“ will – und eben nicht erlaubt ist – wird argwöhnisch kommentiert oder mir wieder weggenommen.
In der zweiten Woche gibt es seitens Detlef noch keine sportlichen Betätigungen. Das kommt mir sehr gelegen, da ich zum Einen sowieso meine wöchentlichen Spinning-Kurse im Fitnessstudio besuche und zum Anderen eine vollgepackte Reisewoche mit vielen Auswärtsterminen habe. Die Frage, die ich mir dann natürlich stelle, ist: Was kann ich denn essen, wenn ich nicht selber kochen kann? Nach zehn Tagen habe ich Gott sei Dank bereits eine – im wahrsten Sinne des Wortes – sehr geschärfte Wahrnehmung, was auf meinen Reise-Essensplan darf. Zum Beispiel Chili. Das gibt’s in fast jedem Bistro und in der Bahn. Das schmeckt sehr lecker, hat aber auch einige blähende Nachteile, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte.
Trotzdem: Der Hunger ist in dieser Woche mein ständiger Begleiter – zumindest anfangs. Das liegt offenbar daran, dass mein Körper gegen den Brot-Entzug rebelliert. Die letzten Tage dieser Woche sind da schon ganz anders. Das Hungergefühl lässt nach und langsam macht sich mein neues Lebensgefühl bemerkbar. Leider bislang nur innerlich! Die Waage will mir noch nicht Recht geben.
Doch Dich, liebe Waage, werde ich jetzt in die Knie zwingen. Nächste Woche startet das Sportprogramm. Dann heißt es: „Bye bye, lieber Bauch. Es war einigermaßen schön mit Dir!“
Ich halte Euch auf dem Laufenden – und gehe jetzt erstmal laufen.
Text: Fabien Röhlinger
Wie es Fabi in der ersten Woche mit dem Abnehmprogramm erging, lest ihr hier.