Verena von Stackelberg hat in Barcelona und in London studiert, gelebt und gearbeitet bevor sie nach Berlin kam. Jetzt lebt sie hier und hat im März ihr eigenes Kino eröffnet, das unter anderem für Eltern ein echtes Highlight ist! Hier können Mamas und Paps mit Baby vorbeikommen, um einen Film zu genießen! Wir haben der Gründerin und frisch gebackenen Mama unsere 7 Fragen gestellt...
Verena von Stackenberg ist schon viel in der Welt herum gekommen. Geboren wurde sie in Heidelberg, zum Studium zog es sie zunächst nach Barcelona, wo sie Medienkunst studierte. Danach folgte ein Fotografie und Film Studium in London. Dort lebte sie für zehn Jahre, bevor es sie nach Berlin zog. Seit 2008 wohnt sie nun in der Hauptstadt und hat seitdem auch hier tolle Projekte auf die Beine gestellt.
In der Filmbranche ist sie seit vielen Jahren unterwegs: Während sie in London als Veranstaltungsleiterin für Curzon Cinemas arbeitete, war sie hier in Berlin zunächst als Film-Verleiherin tätig. Auch machte sie die Filmfestival- und Kinoprogrammgestaltung für das Cambridge-Filmfestival sowie das Soho House Berlin. Zudem war Verena für vier Jahre im Wettbewerbsgremium der Berlinale aktiv.
2011 begann sie, das Wolf Kino aufzubauen, das seit März dieses Jahres den Neuköllner Weserkiez aufwirbelt. Denn: Das Kino kommt mit vielen Besonderheiten um die Ecke. Jeden Dienstagvormittag werden hier in der Reihe Baby Wolfgang aktuelle Filme speziell für Eltern mit Babys gezeigt. Hier sind Kinderwagen ausdrücklich erwünscht! Damit Eltern und Babys sich wohlfühlen, wird die Lautstärke reduziert und das Licht gedimmt. Falls es mal lauter werden sollte, werden alle Filme mit Untertiteln gezeigt – so kann die Handlung trotzdem weiter verfolgt werden.
Insgesamt hat das Wolf Kino zwei Säle und ein kleines Café in dem sich die Eltern nach der Vorstellung treffen und austauschen können. Ein Wickeltisch steht bereit, ebenfalls gibt es genügend Abstellmöglichkeiten für den Kinderwagen und Buggy. Gezeigt wird eine bunte Auswahl an Filmen: aktuelle Kinofilme, Kinderfilme, aber auch Filme ohne regulären Kinostart in Deutschland, ältere Filme und Unbekanntes. Neben dem Kino- und Café bzw. Barbetrieb gibt es die Möglichkeit, an verschiedenen Workshops teilzunehmen und einen Einblick in die Welt der Filme zu bekommen.
Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du ein Kind hattest?
Alles! Vor allem, wie viel weniger Zeit ich haben würde. Und was für eine physische und emotionale Umstellung es ist. Und, dass ich das dennoch so toll finden würde.
Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Mein Sohn ist gerade 13 Monate alt, also bringt er mir erst bei, wie man erzieht. Ich versuche, ihn entdecken und Dinge selber machen zu lassen, viel Geduld zu haben. Und im besten Fall empfindet er Grenzen als Schutz und versteht, dass sie ihm helfen und ihn nicht hindern sollen.
Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kind bist?
In dieser Reihenfolge:
Duschen.
Durch die Stadt bummeln und anhalten, wann ich will.
Freunde treffen.
Filme ansehen.
Abends hinter der Bar in meinem Kino arbeiten und die Kinobesucher kennenlernen.
Was findet dein Kind richtig blöd an dir?
Wenn ich weg muss. Wenn ich mich nicht auf ihn konzentriere. Wenn ich ihm Kleider anziehe. Wenn ich ihm verbiete, die Tapete zu essen.
Was ist das Schönste am Leben mit Kind?
Eigentlich ist jeder Moment schön! Ihn glücklich zu machen – seine Entwicklung und Neugierde zu erleben, sein Lachen und Kichern zu hören, seine Umarmungen, all diese Momente zu teilen und zu merken, dass man selber bewusster lebt und vielleicht auch ein bisschen besser/einfühlsamer mit anderen Menschen umgeht. Das sind ein paar von vielen Aspekten, die ich ganz besonders schön finde.
Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Ohje, Kochen ist ein wunder Punkt im Moment. Er isst nicht richtig gerne. Also wäre unser Lieblingsrezept im Moment das, was er als einziges immer isst: Selbstgemachtes Apfelmus mit Grießbrei.
Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Wir sind sehr viel in Gatow unterwegs, weil dort meine Eltern leben. Es ist wunderschön, an der Havel oder im Sacrower Schlosspark zu spazieren. Im besten Fall kann man sogar etwas im Fluss planschen.
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