Wie es wohl ist, bei Eltern aufzuwachsen, die beide aus der Spielwarenbranche kommen? Das kann der zweijährige Ben noch nicht beurteilen, doch sein Papa Sebastian sieht es selbst als Fluch und Segen zugleich. Sebastian Kornblum ist seit 2015 als Produktmanager für die Brio GmbH tätig und hat uns im 7 Fragen-Interview verraten, welche Rolle Spielzeug in seiner Erziehung spielt und mit welchen Tricks er es schafft, dass Ben auch mal Gemüse isst.
Wer kennt sie nicht, die BRIO Holzeisenbahn. Ein jeder hat vermutlich mit ihr gespielt und gerne wird das Traditionsspielzeug über Generationen hinweg weitergegeben. Die schwedische Spielzeugmarke, die 1884 gegründet wurde, entwickelt innovative, hochwertige und designorientierte Spielzeuge, um den Kindern eine sichere und fröhliche Spielerfahrung zu bieten.
Seit 2015 arbeitet Sebastian Kornblum als Produktmanager für die Brio GmbH in Schwabach. Neben der Unterstützung des globalen Entwicklungsteams in Malmö ist er für den Bereich Vertriebscontrolling zuständig. Zuvor war Sebastian im Bereich Unternehmensentwicklung bei der Ravensburger AG tätig. Auch konnte er bei den Global Playern Adidas, Reebok und Playmobil bereits vielfältige Erfahrungen sammeln.
Vor zwei Jahren ist der 36-Jährige Papa geworden. Da er und seine Frau beide in der Spielwarenbranche tätig sind, ist es bei der Erziehung des kleinen Ben insbesondere schwierig, ihn nicht mit Spielzeug zu überhäufen. Wenn mal nicht das Spielzeug im Mittelpunkt steht, geht die Familie gerne auf Reisen. Im letzten Herbst haben sie zum Beispiel einen Road-Trip durch Südafrika gemacht. Neben dem Reisen geht Sebastian gerne joggen, kocht unglaublich gerne und interessiert sich für Astronomie.
Wir haben Sebastian unsere 7 Fragen gestellt und ihm ein paar Details aus seinem Familienleben entlocken können.
Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du ein Kind hattest?
Anfangs hatte ich wahnsinnig Respekt vor der Aufgabe, plötzlich für einen kleinen Menschen verantwortlich zu sein. Einige Leute haben mir vorher gesagt, mein altes Leben sei vorbei. Wenn man kein Kind hat, hört man dabei immer den negativen Unterton, niemals den positiven. Ja, es ist in der Tat alles anders, aber es macht einfach riesigen Spaß, Vater zu sein. Natürlich macht man andere Sachen als früher, aber es ist einfach toll, gemeinsam Dinge als Familie zu unternehmen.
Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Ich finde es sehr wichtig, dass Ben Dinge ausprobieren und er seine eigenen Erfahrungen machen kann. Manchmal bleibt einem da schon das Herz stehen, wenn er beim Klettergerüst wieder bis ganz nach oben kraxelt. Ich finde es aber auch wichtig, immer ein wachsames Auge zu haben. Kleinkinder können Gefahren einfach nicht so gut einschätzen wie Erwachsene, und da muss man als Elternteil da sein, wenn es brenzlig wird. Ein ganz wichtiger Punkt in unser Familie: Das Spielzeug. Da auch meine Frau in der Spielwaren-Branche arbeitet, passen wir immer auf, Ben nicht zu sehr zu verwöhnen. Spielzeug ist sehr wichtig, aber wenn zu viel davon zu Hause ist, fällt es Kindern schwer sich auf eine Sache zu konzentrieren. Weniger ist manchmal einfach mehr.
Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kind bist?
Das ist das Schöne: Die gleichen Dinge wie früher. Sport machen und Freunde treffen. Beim ersten Punkt gebe ich zu, dass das leider etwas weniger geworden ist als früher. Glücklicherweise ist es so, dass viele meiner Freunde Kinder in einem ähnlichen Alter haben, so dass man sich da ganz gut austauschen kann.
Was findet dein Kind richtig blöd an dir?
Wenn ich mal wieder versuche, ihm Brokkoli dadurch schmackhaft zu machen, indem ich diesen entweder als Schnitzel oder als Frikadelle verkleide. Natürlich fällt Ben das sofort auf. Ich denke, dass er das schon richtig blöd findet.
Was ist das Schönste am Leben mit Kind?
Ich glaube dass es „das Schönste“ nicht gibt. Es ist eine Vielzahl von Kleinigkeiten, über die man sich einfach jeden Tag freuen kann. Wenn man nach einem langen Tag nach Hause kommt und man schon im Treppenhaus ein lautes „Papa“ hört oder wenn Ben bei Opa und Oma im Garten mit dem Wasserschlauch herumspritzen darf, dann finde ich das wirklich faszinierend, wie sich Kinder über ganz einfache Dinge, aus tiefster Seele, freuen können. Diese kindliche Freude verlernen wir mit zunehmendem Alter und manchmal ist es ganz gut, daran erinnert zu werden, dass es keine großen Dinge braucht, um glücklich zu sein.
Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Wenn Ben antworten könnte, dann würde er sicher sagen: „Papas Lasagne“. Neben Fleisch kommen da noch Möhren und Paprika mit rein. Die sind dann wirklich so gut versteckt, dass er normalerweise nichts auf seinem Teller übrig lässt.
Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Unsere Erfahrung ist, dass man einfach genau das tun sollte, was man schon vorher gerne gemacht hat. Wir gehen sehr gerne essen. Von daher haben wir Ben einfach immer zum Italiener oder Japaner mitgenommen. Natürlich ist es eine Illusion zu glauben, dass das immer klappt. Teilweise haben wir unser Essen einpacken lassen und sind nach Hause gefahren, wenn Ben einen schlechten Tag hatte. Man darf sich einfach nicht entmutigen lassen und mit der Zeit funktioniert das wunderbar. Das gleiche gilt für das Thema Urlaub. Zu zweit waren wir sehr reiselustig und nun sind wir dies zu dritt. Im letzten Jahr sind wir für drei Wochen durch Südafrika gereist und Ben hatte dabei eine riesige Freude. Wenn man darauf achtet genügend Aktivitäten für das Kind einzuplanen, ist auch ein größerer Trip kein Problem.