Beeindruckender Bildband des deutschen Fotografen Martin Schoeller: Identical. Portraits of Twins. Zwillinge, Drillinge, Vierlinge, eineiig, aber doch nicht hundertprozentig identisch.
Der in New York lebende deutsche Fotograf Martin Schoeller gehört in Amerika zu den bekanntesten Fotografen. Zuletzt hat sein Titelbild des Time-Magazins im Mai 2012 in den USA für Zündstoff gesorgt, auf dem er zum heiß diskutierten Thema „Attachment Parenting“ eine Mutter und ihren dreijährigen Sohn beim Stillen zeigt. Sein erfolgreiches Buch Close Up zeigte ungewöhnliche Portraitfotografien zahlreicher Celeb- reties von Jack Nicholson bis Barack obama.
Den gleichen Close-up-Stil wendete er auch für sein neues Werk an und zeigt eineiige Zwillinge, Drillinge, Vierlinge, die er nicht zusammen, sondern jeweils einzeln ablichtete – quasi zweimal, dreimal, viermal das gleiche und eben doch nicht dasselbe Bild. Die Gleichheit irritiert, berührt, trotz oder gerade wegen der absichtlichen Ausdruckslosigkeit der Gesichter. Automatisch sucht man nach den kleinen Abweichungen und findet sie auch.
Die Frage nach Identität wird hier sehr bildhaft gestellt – Was ist das Eigene, das Individuelle, wenn es zwei, drei, vier fast identische „Ausführungen“ gibt?
Martin Schoeller: Identical. Portraits of twins | Text in Englisch, Deutsch und Französisch | gebunden | 132 Seiten | teNeues | 10/2012 | 978-3-8327-9664-8 | 59,90 Euro | bei Amazon bestellen