Obst und Gemüse via Direktvertrieb kaufen, Materialien wiederverwenden, die Zukunft entwerfen, Bäume gießen – wir zeigen euch, wie viel Vergnügen ein ökologisch bewusster Lifestyle mit Kindern bereiten kann.
Nachhaltig leben – was bedeutet das und wo fangen wir am besten an?
Nachhaltig leben: Inspirationen, Freiräume und Tipps
- Welcome to the Jungle – Mit der Webplattform Treedom Bäume pflanzen
- Auf Kurs für saubere Flüsse und Meere – Mit dem CleanRiverProject aktiv werden
- Zurück zu den Wurzeln – Bio-Lebensmittel im Direktvertrieb
- Stadtnatur der Zukunft – Der Spreepark wird Kunst-Kultur-Natur-Park
- Abenteuer-Spielplatz und ganz viel Freiraum – Moorwiese in Berlin-Buch
- Seeschwalben, alte Bäume und sanfte Ufer – Natur- und Familiencampingplatz Pehlitzwerder
- Wo Material eine Geschichte erzählt – Haus der Materialisierung
- Vom Feld direkt in die Tüte – Querfeld
- Mit Technologien die Welt verbessern – Junge Tüftler:innen
- Das Haus der Zukünfte – FUTURIUM
- Berliner Stadtbäume pflegen – Gieß den Kiez
- Gemüse ernten von Frühjahr bis Herbst – Mietgärten von „meine ernte“
Welcome to the Jungle
Die Webplattform Treedom ermöglicht es, einen Baum aus der Ferne zu pflanzen und der Geschichte seines Projekts zu verfolgen. Der online ausgewählte und gekaufte Baum wird fotografiert und geolokalisiert, danach erhält er ein eigenes Profil, auf dem regelmäßig Updates veröffentlicht werden.
Ein Mensch vor Ort wird ihn auf seinem Land pflanzen und versorgen, die später gediehenen Früchte dieses Baumes sind sein Eigentum und somit Nahrungs- und Einkommensquelle.
Seit der Gründung des Unternehmens 2010 in Florenz wurden auf diese Weise schon mehr als 3.000.000 Bäume in Afrika, Lateinamerika, Asien und Italien gepflanzt. treedom.net
Auf Kurs für saubere Flüsse und Meere
Plastik ist stabil, leicht und praktisch und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – weltweit werden über 400 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr hergestellt.
Mehr als drei Viertel des Plastikmülls fließt über die Flüsse ins Meer. Weltweit landen so jedes Jahr etwa 10 Millionen Tonnen Plastik in unseren Ozeanen, das entspricht einer LKW-Ladung voll, die jede Minute ins Meer gekippt wird.
Die Folgen sind fatal – für Ökosysteme, Meerestiere und Menschen. Zeit zu Handeln ist jetzt. Doch jede:r Einzelne von uns kann nachhaltig leben und einen Beitrag leisten, zum Beispiel mit dem Clean River Project.
Bei sogenannten CleanUps werden deutschlandweit Flussabschnitte im Kanu und zu Fuß von Müll befreit. Dabei wird auch klar, wie viel Spaß aktiver Umweltschutz machen kann!
In Berlin findet der CleanUp im Rahmen der Langen Tag der StadtNatur am 11. Juni 2023 statt. cleanriverproject.de
Bio-Lebensmittel im Direktvertrieb
Zurück zu den Wurzeln: Mit einem saisonalen Direktvertrieb schafft die Plattform Crowdfarming eine effizientere Lieferkette, die unsere Emissionen und den Energieverbrauch deutlich reduziert.
Bestellt saisonale Produkte ohne Umwege über Zwischenhändler:innen und Kühlkammern und fördert damit eine nachhaltige sowie sozial faire Landwirtschaft in Europa.
Ob Kanarische Bio-Bananen, Zitronen aus Italien oder naturtrüben Apfelsaft aus der Bodenseeregion – ihr könnt eure Lieblingsprodukte direkt bei den erzeugenden Landwirt:innen bestellen und plastikfrei nach Hause liefern lassen oder gleich einen ganzen Baum adoptieren und die Früchte während der gesamten Saison genießen.
Auch der Hof Windkind nördlich von Berlin in Löwenberger Land bietet köstliche Nüsse und hochwertiges Getreide nach gleichem Prinzip im Direktvertrieb an.
Sie haben die Vision von einer enkeltauglichen, nachhaltigen Landwirtschaft, die ohne Gifte auskommt und nicht auf Höchsterträge getrimmt ist.
Hier könnt ihr Baumpat:in werden, gleich ein ganzes Feld adoptieren oder auch mal bei einem Besuch im Sommer unter alten Eichen lauschig picknicken. hofwindkind.com, crowdfarming.com
Der Spreepark wird Kunst-Kultur-Natur-Park
Stadtnatur der Zukunft: Mit dem neuen Spreepark gewinnt die Hauptstadt einen grünen Freiraum für alle Bürger:innen zurück, der Kunst, Kultur und Natur harmonisch mit der einmaligen Historie des Areals zusammenführt – schließlich ist der Spreepark im Plänterwald schon über 120 Jahre lang ein Ort der Ausflugskultur.
Seit 2014 wieder im Besitz des Landes Berlin, hat 2016 die Entwicklung des Spreeparks der Zukunft begonnen, damals auch mit großem Beteili- gungsprozess der Bevölkerung.
Relikte aus der Zeit des DDR-Freizeitparks, wie etwa das Riesenrad, erfahren unter besonderer Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsaspekts eine spektakuläre Weiterentwicklung.
Große Teile der Altkonstruktion werden aufgearbeitet und wiederverwendet, neu ist dagegen das abgehängte Tragwerk, mit dem das Riesenrad direkt über dem Spiegel des neuen, 3.000 Quadratmeter großen Wasserbeckens schweben wird.
Noch in diesem Jahr ist die Eröffnung des Eierhäuschens und des Schiffsanlegers geplant, dann erfolgen sukzessive weitere Fertigstellungen bis der Spreepark schließlich im Jahr 2026 vollständig erneuert feierlich eröffnet werden soll. spreepark.berlin
Abenteuer-Spielplatz und ganz viel Freiraum
Die Moorwiese ist ein pädagogisch betreuter Abenteuer-Spielplatz für Kinder und Jugendliche. Hier lassen sich die Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft erfahren, Wildtiere pflegen und alte Handwerke erproben.
Samstags sind Familien eingeladen, die Erfahrungen mit ihren Kindern zu teilen oder auch mal einen ausgelassenen Geburtstag in der Natur zu feiern.
Als Archäologiespielplatz können sich Forscher:innen spielerisch mit der Frühgeschichte auseinanderzusetzen, was an interessante Grabungsfunde in Berlin-Buch anknüpft: Hütten bauen und rekonstruieren, Pfeile schießen, Speere schleudern oder Zinn gießen.
Da aber auch dieser wunderbare Ort in der Natur gefährdet ist, wird entsprechend dem Motto „Keine Handbreit den Baggern!“ Protest organisiert und jeden Mittwoch ein Baum gepflanzt. mooor.de
Natur- und Familiencampingplatz Pehlitzwerder
Seeschwalben, alte Bäume und sanfte Ufer: Der idyllisch gelegene und ruhige Natur- und Familiencampingplatz Pehlitzwerder liegt auf einer Halbinsel inmitten des Parsteiner Sees im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.
Ein Paradies für große und kleine Naturliebhaber:innen. Beeindruckende Methusalembäume stehen hier seit über 300 Jahren und eine Kolonie Trauerseeschwalben ist neben vielen anderen Vogelarten in der Region heimisch.
Auf mehreren Flächen könnt ihr ein Zelt aufschlagen oder einen Wohnwagen abstellen, Autos bleiben draußen auf dem Parkplatz.
Für Kinder gibt es einen Spielplatz, eine Tischtennisplatte und eine Kleinkindbadestelle mit sehr flacher Uferzone. Kaffee und Kuchen, kleine Snacks und die wichtigsten Toilettenartikel werden an den Wochenenden und in den Ferien am Kiosk angeboten.
Der größte Luxus der Anlage ist allerdings viel freier Raum in wilder Natur. Nachhaltig leben und mit wenig Ballast sehr viel Wohlbefinden zu erleben, scheint hier ein Leichtes.
Um diesen Ort zu schützen und zu bewahren, wurde durch den Verein ein Pilotprojekt ins Leben gerufen: Entstehendes Abwasser wird aufbereitet und für die Bewässerung des wertvollen Baumbestandes wiederverwendet. naturcampingplatz-pehlitzwerder.jimdosite.com
Wo Material eine Geschichte erzählt
Das Haus der Materialisierung ist ein Zusammenschluss verschiedener Initiativen, die zu den Themen des nachhaltigen Wirtschaftens und der klimagerechter Ressourcennutzung forschen, praktizieren und arbeiten.
Hier könnt ihr Materialien konsumbewusst vor Ort erstöbern und erwerben, aber auch leihen, tauschen, verwandeln und verschenken.
Werdet im großen Materialfundus der MaterialMafia für Bau- und Rohstoffe fündig. Bei Cosum können Alltagsgegenstände nachbarschaftlich geteilt und geliehen werden.
Im Gebrauchtwarenmarkt der Berliner Stadtmission warten Textilien und Möbel auf ein zweites Leben. Selbsthilfe-(Reperatur-)Werkstätten komplettieren das Angebot. hausdermaterialisierung.org
Querfeld – Vom Feld direkt in die Tüte
Obst und Gemüse ist ein Naturprodukt und folgt deshalb beim Wachsen nicht immer den Normen. Wurzelgemüse bildet auch mal eine zweite Spitze aus, Zitrusfrüchte bekommen häufig Kratzer ab und Gurken wachsen als Jungpflanze direkt am Boden und krümmen sich.
Aussehen hat mit Geschmack allerdings nichts zu tun. Trotzdem werden bis zu 30 Prozent jeder Ernte aussortiert, weil sie unseren optischen Ansprüchen nicht genügen.
Dem riesigen Problem Lebensmittelverschwendung nimmt sich Querfeld aus Berlin an. Sie retten mit Hilfe der Gastronomie und durch die krumme Tüte für zu Hause aktuell rund acht Tonnen Lebensmittel pro Woche.
Zum Abholen an selbst organisierten Stationen (den Feldbotschaften) oder als Lieferservice per Lastenrad und E-Fahrzeug. querfeld.bio
Tech4Good – Mit Technologien die Welt verbessern
Nicht jedes Kind, das schreiben lernt, wird Schriftsteller:in und nicht jedes Kind, das coden lernt, wird Programmierer:in.
Jedoch sind eine fundierte digitale Bildung und das Wissen um computerbasierte Denkweisen notwendig, um sich in einer digitalen Gesellschaft einbringen und entfalten zu können.
„Junge Tüftler:innen“ ist eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche zu befähigen, mit digitalen Werkzeugen die Welt aktiv und nachhaltig zu gestalten.
Erlebt hier Spiel und Spaß bei Veranstaltungen, in denen ihr fahrende Roboter baut, Apps programmiert oder VR-Welten erschafft. Im Tüfteluniversum werden alle Angebote auf einer Lernplattform im Netz und vor Ort gebündelt. junge-tueftler.de
FUTURIUM – Das Haus der Zukünfte
Wie wollt ihr nachhaltig leben? Roboter-Menschen, begrünte Hochhäuser, gemeinschaftliche Ökonomien … Alles dreht sich um die Frage: Wie wollen wir leben? Drei Kräfte spielen in der Ausstellung im Futurium immer zusammen: Natur, Mensch und Technik.
Hier können kleine und große Besucher:innen viele mögliche Zukünfte entdecken, im Forum gemeinsam diskutieren und im Lab eigene Ideen ausprobieren. Denn die „eine“ Zukunft gibt es nicht.
Unsere Städte wachsen, Wälder weichen Äckern und Industrieflächen. Wie schaffen wir es in Zukunft, unsere Bedürfnisse zu erfüllen, ohne die Natur noch mehr zu zerstören?
Aktuell werden die Zukünfte von Demokratien beleuchtet und nachgeforscht, wie Politiker:innen von Forscher:innen-Wissen profitieren können. futurium.de
Gieß den Kiez
Die Berliner Stadtbäume leiden unter Trockenheit und ihr könnt ihnen helfen. „Gieß den Kiez“ ist eine Plattform zur Koordinierung der Bewässerung der Berliner Bäume.
Die Karte bildet fast alle Straßen- und Anlagenbäume mit Informationen zu Wasserbedarf, Alter und Art ab und lädt alle ein, sich an der Bewässerung des gefährdeten Baumbestands zu beteiligen.
Auch die über 2.000 öffentlichen Pumpen findet ihr hier, sodass der Weg mit der Gießkanne möglichst kurz bleibt.
Favorisierte Bäume können auch adoptiert werden. Außerdem besteht die Möglichkeit über die Aktion „Rettet unsere Bäume“ (Initiiert von Grüne Liga Berlin und Spreequell) praktische Gießsäcke für eure städtischen Lieblingsbäume zu bestellen. giessdenkiez.de, rettetunserebaeume.de
Gemüse ernten von Frühjahr bis Herbst
Das Thema Selbstversorgung beschäftigt uns mit steigenden Lebensmittelpreisen immer mehr. Warum also nicht selbst in der Erde graben, die Natur wahrnehmen und die eigene Ernte einfahren.
Ein gemietetes Stück Feld zum Ausprobieren in Gesellschaft bietet sich an, um allein oder mit der Familie Nahrung wachsen zu sehen.
Nachhaltig leben für Einsteiger:innen: Mietgärten von „meine ernte“ sind bei Saisonstart fix und fertig vorbereitet mit über 20 verschiedene Kulturen von Ackerbohnen über Kürbis, Kartoffeln und Salat bis zur Zucchini.
Wer lieber auf eigene gärtnerische Faust sein Beet oder Balkonkasten ertragreich bepflanzen will, findet nützliche Tipps und Tricks zur Planung, Düngung und Pflege in der Fryd-App, inklusive Lexikon und Pflanzendatenbank. meine-ernte.de, fryd.app
Für mehr Klimaschutz und ein nachhaltigeres Familienleben
Nachhaltigkeit