Das Erwachsensein hatte sich die Autorin und Illustratorin ganz anders vorgestellt. Umso genauer gelingt es ihr, die Dinge aus Kindersicht zu sehen und uns davon in ihren Kinderbüchern zu erzählen.
Im Interview verrät Meike Haberstock das Geheimrezept, um nicht verrückt zu werden und was man tun muss, wenn das Spielzeug der Kinder sich zu einer undefinierbaren Masse verbindet.
Ihr erstes Kinderbuch hat es sofort in einen der ganz großen Kinderbuchverlage, den Oetinger Verlag, geschafft und ist auch in der Presse durchweg positiv besprochen worden – zu Recht.
Mit „Anton hat Zeit“ hat Meike Haberstock ein kluges wie lustiges Buch über eine klassische Familienfrage geschrieben: Warum haben Kinder immer Zeit und Eltern nie?
Mit authentischem Kinderblick geht Anton diesem Problem auf den Grund und lässt auch Erwachsene dabei über ihr Zeitmanagement nachdenken. Die sich beim Vorlesen nicht nur über Haberstocks klare Sprache und ehrlichen Witz freuen, sondern auch die fantastischen Illustrationen bewundern können, die ebenfalls von Meike Haberstock stammen.
Geboren 1976 in Münster/Westfalen arbeitete sie nach ihrem Studium der Sozialpädagogik zunächst in der Werbebranche als Texterin und Creative Director, bevor dann der Umzug nach Hannover folgte, wo Meike Haberstock mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt.
Inzwischen ist auch Antons zweites Abenteuer erschienen. Anton hat Mut steht dem ersten Anton-Band in nichts nach und zeigt, was Mut alles sein kann, ohne dabei zur moralischen Erzählung zu geraten oder erzieherischen Anspruch zu erheben.
Es gibt nicht viele Kinderbücher, auf die sich die Eltern ebenso wie die Kinder freuen – Antons Abenteuer gehören in jedem Fall dazu! Dass Anton so ein Sympathieträger für Jung und Alt ist, liegt sicher auch daran, dass viel eigene Familienerfahrung in den Büchern steckt.
Was das Kindsein und Erwachsensein für sie so ausmacht, verrät Meike Haberstock in unserem 7 Fragen an …-Interview.
Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du Kinder hattest?
Das Erwachsensein an sich. Ich dachte, dass man ausschließlich machen kann, was man will. Von Wäschebergen, Rechnungen, Steuererklärungen, Flaschenpfandrückgabe und Parktickets hatte ich wirklich keine Ahnung …
Wenn man aber von diesen Dingen absieht und sich ab und an mal eine „alberne Stunde“ gönnt, ist das Erwachsenenleben gar nicht so schlecht. Schließlich sagt mir heute niemand mehr, dass ich jetzt aber ab ins Bett muss, heute keine Süßigkeiten mehr bekomme und der nächste Vokabeltest auch schon vor der Tür steht.
Und endlich kann man endlich all die blöden Elternsprüche aufsagen, die man als Kind nie hören wollte.
Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Liebevoll streng, würde ich sagen. Mit regelmäßigen Auszeiten, in denen wir alle Fünfe ziemlich gerade sein lassen.
Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kinder bist?
Schlafen, in Ruhe essen, telefonieren, lesen, schreiben und malen.
Was finden deine Kinder richtig blöd an dir?
1. Wenn ich der Meinung bin, dass dringend mal wieder aufgeräumt werden muss, weil sich alle Puzzle, Murmeln, Steckspiele und Kuscheltiere langsam zu einer einzigen undefinierbaren Masse verbinden.
2. Meine neuen Schuhe.
Was ist das Schönste am Leben mit Kindern?
Das Leben!
Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Kulinarisch:
Gebratene Nudeln mit Ei und Ketschup. Unschlagbar!
Zwischenmenschlich:
Lachen! Lachen! Lachen! Und wem nicht nach Lachen zumute ist, wird so lange vollgesungen, durchgekitzelt oder mit schlechten Witzen bombardiert, bis er gar nichts anderes kann, als lachen.
Lachen ist meiner Meinung nach einfach die einzige Möglichkeit, nicht komplett verrückt zu werden.
Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Ab ans Meer. Da sind alle zufrieden.
Aber manchmal reicht auch einfach eine kleine Fahrradtour mit einer Eisdiele als Ziel.