Im letzten Interview mit HIMBEER und auf ihrem Blog little years sprach Marie noch von der Theorie, heute ist sie selber Mama und kann von ihren ganz persönlichen Praxiserfahrungen mit Kind berichten.
Zusammen mit ihrer Freundin Isabel betreibt Marie seit 2012 das Blogzine „little years„. Auf dem Portraitportal stellen sie Mütter und Väter vor, die aus ihrem Leben mit Kindern erzählen und die sie zu Hause in ihrer Umgebung besuchen. So entstehen bei jedem Besuch eine Reihe sehr persönlicher und intimer Einblicke in das jeweilige Familienleben. Davon mal abgesehen, dass alle Portraitierten spannende Lebenslinien vorweisen können, sind die Wohnungen oft eine tolle Inspirationsquelle.
Gestartet haben Isabel und Marie little years mit Babybauch, ihre Söhne Xaver und Junio wachsen mit und der Alltag mit den eigenen Kindern liefert natürlich wunderbare und authentische Erlebnisse, über sich besonders gut schreiben lässt. So findet man auf ihrem Blog Beiträge über alles, was Spaß macht, Lifestyle, Shopping, aber auch gesellschaftliche Debatten, DIY, Muttergefühle, Reise-Tipps und -Berichte, und vieles mehr. Das Schöne ist, dass die beiden Bloggerinnen nichts beschönigen und weichzeichnen. Sie berichten aus ihrem Leben mit Kind. Was sie sehr glücklich macht- aber zeitweise auch echte Nerven kostet. Die Realität halt!
Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du ein Kind hattest?
Ich habe immer gedacht, mit Kindern verändert sich das Leben komplett und man wird ein anderer Mensch. Und ja, das Leben und die Prioritäten ändern sich mit Sicherheit. Aber irgendwie bleibt man doch immer die Gleiche, nur jetzt mit Kind.
Ich habe aber ehrlicher Weise auch gedacht, dass ich sechs Monate nach der Geburt schon wieder voll normal im Uni und Berufsleben stehe – hahaha! Weit gefehlt: Ich bin zu meiner Überraschung wirklich gerne Mama und genieße die Zeit mit Junio so sehr. Deshalb bin ich froh, selbstständig arbeiten zu können und mir die Zeit flexibel einzuteilen.
Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Schwierig, das genau einzuordnen. Ich würde meinen Erziehungsstil als liebevoll-konsequent bezeichnen. Mir ist es wichtig, dass Junio die Grenzen kennt und dass es Dinge gibt, die nicht gehen, da bin ich dann auch streng. Ich denke aber, dass es wichtig ist, mit Kindern auf Augenhöhe kommunizieren und versuche Junios Empfindungen und Ängste ernst zu nehmen (egal wie absurd sie scheinen). Noch ist er aber wirklich klein und das Erziehen geht gerade erst los – vielleicht sollte ich die Frage in ein oder zwei Jahren noch mal beantworten.
Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kind bist?
Ich vermisse es manchmal in der sommerlichen Abenddämmerung spazieren zu gehen, sich vielleicht am Wasser hinzusetzen oder sich mit einer Freundin auf ein Glas Wein zu treffen. Das versuche ich dann auch, wenn ich mal ohne Kind bin, aber leider funktionieren solche Sachen am Besten spontan. Einfach mal in Ruhe ein Buch zu lesen, finde ich aber auch toll.
Was findet deine Kind richtig blöd an dir?
Gute Frage! Wenn Junio nur schon reden könnte! Vielleicht würde er dann sagen, dass er es doof findet, dass ich morgens immer so müde und noch nicht in der Stimmung bin, um wild mit ihm umherzutoben. Komisch oder? Dabei scheint doch schon die Sonne! (Leider tut sie das im Sommer besonders früh…)
Was ist das Schönste am Leben mit Kindern?
Das Schönste ist die Freude am Leben, die Kinder haben und die sich auf einen überträgt. Ob es auf einer Wiese sitzen und Pusteblumen wegpusten, Enten füttern oder Busfahren ist – alles ist aufregend und schön mit Junio.
Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Junio ist Halbitaliener, also wird bei uns viel italienisch gekocht. Unser Favorit im Moment ist Pasta mit Erbsen. Ziemlich simpel, aber soooo gut!
Zutaten:
frische Erbsen (tiefgefroren geht natürlich auch)
Zwiebeln (gern Schalotten)
Olivenöl
Schinkenwürfel (kann man auch weglassen)
Pasta
Parmesan zum Bestreuen
Zubereitung:
Erst die Zwiebel in dünne Streifen schneiden und mit Olivenöl, Salz und Pfeffer auf niedriger Stufe lange braten (in der Pfanne!) – so karamellisieren sie leicht, nicht anbrennen lassen. Dann die Erbsen hinzufügen. Das Ganze in der Pfanne weiter köcheln lassen, nicht bedecken und ab und zu etwas Wasser hinzufügen, wenn es zu trocken wird. Nach ein paar Minuten die Schinkenwürfel dazu geben. Jetzt die al dente gekochte Pasta hinzufügen, umrühren, Parmesan drüber. Fertig!
Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Wir lieben es am Sonntag bei schönen Wetter in den Thaipark zu gehen. Eigentlich heißt der Preußenpark und ist am Fehrbelliner Platz in Wilmersdorf, aber dort findet man sonntäglich die Thai-Community Berlins, die ihre wunderbaren Speisen anbieten. Manches ist noch ein bisschen scharf für Junio, aber er probiert unglaublich gern neues Essen aus. Man kann dort toll Picknick machen und es gibt auch einen Spielplatz. Außerdem fahre ich gern ins Berliner Umland, genauer gesagt in die Märkische Schweiz. Weil ich von dort komme, aber natürlich auch weil’s so schön ist! Zum Beispiel in Buckow: Der Schermützelsee ist einer der schönsten Seen, die ich in Brandenburg kenne. Man kann dort wunderbar durch die hübsche Altstadt laufen oder sich das Brecht-Haus anschauen.