„Mir ist es ein Anliegen, Frauen und Familien in einer sehr besonderen Zeit ihres Lebens – der Schwangerschaft – kompetent und seriös zu begleiten und zu unterstützen.“ Sabine Kroh ist eine erfahrene Hebamme, Gründerin des „call a midwife“-Dienstes und Fisher-Price Expertin. Selbst ist sie Mutter einer mittlerweile erwachsenen Tochter. Was sie als Expertin über das eigene Mutterdasein zu berichten hat? Wir haben mal nachgefragt!
Sabine Kroh ist seit 29 Jahren Hebamme und begleitet werdende Eltern vor und nach der Geburt ihrer Babys. Es ist ihr ein Anliegen, den traditionellen Beruf der Hebamme, in das digitale Zeitalter zu führen und an den gesellschaftlichen Herausforderungen, wie den Hebammenmangel, anzupassen. Call a midwife soll aber auch Familien erreichen, die im Ausland leben und keine Hebammenberatung haben, wie wir sie in Deutschland kennen. Sie gründete den Onlinedienst Call a midwife, um werdenden Eltern weltweit Beratung via Videochat, Telefon oder E-Mail bzw. SMS anzubieten. Der Dienst möchte Frauen und Familien mit schneller und kompetenter Beratung, auch über die Landesgrenzen hinweg, erreichen.
Wir haben Sabine unsere 7 Fragen gestellt, um mehr über ihr eigenes Familienleben zu erfahren.
Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du ein Kind hattest?
Ich hatte keine Vorstellung, wie sehr man erwachsen wird als Person und wie sehr uns das Kind unsere eigenen Schwächen zeigt. Auch war ich überrascht, wie sich eine Beziehung verändert mit der Geburt des Kindes. Das hätte ich nicht erwartet. Ich war ja schon seit sechs Jahren Hebamme, bevor meine Tochter zur Welt kam und hatte schon einige Erfahrung in der Begleitung der Paare, aber wenn man es dann selbst erlebt, dann ist es schon etwas anderes. Für meinen Beruf als Hebamme war diese Erfahrung sehr bereichernd.
Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Ich war 26 Jahre und noch sehr jung und auch völlig unvorbereitet, da meine Tochter kein richtiges Wunschkind war und eher aus einer kurzen Romanze entstanden ist. Damals gab es nicht diese Flut an Ratgebern und Blogs, wo jedes Detail der Entwicklung und Erziehung beraten wird. Ich war eher unkonventionell im Erziehungsstil und habe meine Tochter immer überall mit hingenommen, wo ich auch hinwollte und wir haben einfach viel Zeit miteinander verbracht. Über einen Erziehungsstil habe ich nicht nachgedacht, sondern ich habe es so gemacht, wie ich es für richtig hielt. Ich beobachte heute eher, dass Verantwortung auch abgegeben wird und eine Art Beratungsgeneration von Eltern entsteht, die sich in allen Dingen beraten lassen und somit auch etwas abgeben und vielleicht auch etwas das Vertrauen in den eigenen Instinkt verloren haben und es einfach so machen, wie sie es für sich als Paar und für ihr Kind für richtig halten und sich wohlfühlen.
Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kind bist?
Meine Tochter lebt jetzt schon in einer anderen Stadt und hat wirklich ihr eigenes Leben. Sie gehen zu lassen, ist auch ein wichtiges Stück des Mama-Seins und nicht immer leicht. Ich habe, wenn meine Tochter bei ihrem Vater war, mit dem ich immer ein sehr freundschaftliches Verhältnis hatte, viel Zeit mit meinen Freunden verbracht, bin ausgegangen und war immer froh, wenn die Babys in der Zeit geboren wurden, wenn ich wusste, meine Tochter ist bei ihrem Vater. Jetzt freue ich mich immer sehr, wenn wir uns sehen können und Zeit miteinander verbringen können und ganz erwachsen miteinander über unsere Leben sprechen können.
Was findet dein Kind richtig blöd an dir?
Ich glaube, wenn ich nicht aufmerksam bin und ihr zuhöre, wenn sie da ist. Und wenn ich Sätze nicht zu Ende spreche, weil ich in Gedanken schon woanders bin.
Was ist das Schönste am Leben mit Kind?
Wenn man sieht, dass sie glücklich sind.
Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Meine Pflaumen-Knödel nach einem Rezept meiner Mutter. Das ist ein richtiger Event, wenn es die gibt, und wir laden dann gern zusammen Freunde von ihr und mir ein und essen zusammen.
Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Schlafanzugsonntag … einfach zusammen im Schlafanzug zu Hause Zeit miteinander verbringen und niemand muss etwas tun. Das waren immer unsere besten Stunden miteinander.