Diese Woche stand für uns noch die Druckabgabe für unsere kommende Magazin-Ausgabe an, während wir parallel begonnen haben, angesichts der veränderten Lage neue Artikel für euch zu verfassen. Dabei die Kinder immer um uns herum ...
Wir wollen euch daran teilhaben lassen, wie es uns im Homeoffice mit Kindern ergeht. Wir sitzen in der ganzen Stadt verteilt, mit kleinen Kindern, großen Kindern, Einzelkindern, vielen Kindern, mit Partner ebenfalls im Homeoffice, mit Kindern im Wechselmodell oder alleinerziehend – hier kommt unser erstes Resümee aus Homeoffice mit Kind Woche eins.
Zerstörerische Wutanfälle und Rhythmus im Ferienmodus
Anja, vier Kinder (zehn-20 Jahre), alleinerziehend
Wie war Woche eins im Homeoffice mit Kindern?
Ab Tag eins hat bei uns der Ferienmodus Einzug gehalten – alle Empfehlungen, einen normalen Alltag wie zu Schulzeiten zu etablieren, schieße ich sofort in den Wind und lasse die Kinder ausschlafen – man muss sich die Kräfte sparen für die Kämpfe, die man gewinnen kann.
Und es hat den Vorteil, dass ich – weiterhin um 6:00 aufstehend – schon ein paar Stunden arbeiten kann, bevor sich überhaupt irgendein Kind aus dem Bett bewegt. Die ihres Gastro-Nebenjobs beraubte Studentin hat nun endgültig einen Rhythmus, der komplett dem meinen entgegensteht – oft geht sie gerade ins Bett, wenn ich aufstehe …
Die Grundschule des Zehnjährigen ist ziemlich gut organisiert – am Montag wurden alle Aufgaben und Lektüren verteilt – übersichtlich als Wochenaufgaben. Währenddessen läuft der Elternchat in der Klasse der Fünfzehnjährigen heiß – niemand weiß nix Genaues, bis sich eine Mutter erbarmt und versucht, Ordnung in das Chaos zu bringen.
Peu à peu trudeln (zur Empörung der Tochter ziemlich umfangreiche) Aufgaben per Mail rein. Die Motivation beider Schulkinder ist ziemlich wankelmütig und meine zeitlichen (mal ganz abgesehen von meinen mangelnden pädagogischen) Möglichkeiten, mich als Lehrpersonal dazuzugesellen, sind diese Woche, in der es im Job hoch hergeht, ausgesprochen begrenzt.
Und sonst so? Schon in normalen Zeiten wirken meine Einkäufe wie Hamsterkäufe – Pasta, Pesto und Toilettenpapier schleppe ich jede Woche in Massen in die Wohnung, nun halt fast täglich. Aber tatsächlich habe ich in der Fünfzehnjährigen eine fleißige Helferin, die sonst kaum noch rausgeht und gerne die eine oder andere Einkaufsrunde übernimmt.
Ärgernisse der Woche
Wochenaufgaben für die Fünfzehnjährige, die erst am Freitagabend geschickt werden, und ein zerstörerischer Wutanfall des Zehnjährigen.
Highlights der Woche
Teenager, die unaufgefordert mit einem Großeinkauf auftauchen und die ganze Familie bekochen, DANKE!
Das HIMBEER-Team ist großartig, alle tun alles, um uns gemeinsam möglichst gut durch die Krise zu bringen. DANKE!
Erkenntnisse der Woche
Ich bin keine Lehrerin!
Wer redet eigentlich davon, dass sich auch die Haushaltsarbeit im Homeoffice mit Kindern multipliziert, wenn alle immer zu Hause sind?
Zu viel Medienkonsum, zu wenig Bewegung – das muss sich dringend ändern! Gilt nicht nur für die Kids.
Vorsätze für Woche zwei im Homeoffice mit Kindern
Boxsack besorgen
Tägliche Yogastunde mit Kindern etablieren
Mindestens drei neue Rezepte – ohne Pasta! – ausprobieren