bis 11.07.2021 – Was braucht es für die Schule der Zukunft? Das Haus der Kulturen der Welt wirft einen Blick in die Vergangenheit, um das Lernen von Morgen neu zu denken.
Der Ausnahmezustand der Corona-Pandemie hat deutlich gemacht: Lernen und Lehren müssen neu gedacht werden. Mit dem Schwerpunkt Bildung erforscht das Haus der Kulturen der Welt, wie Bildungsutopien der Vergangenheit die Klassenzimmer der Gegenwart formen – und wie daraus Ideen für die Schule der Zukunft werden.
Die Ausstellung „Bildungsschock. Lernen, Politik und Architektur in den 1960er und 1970er“ blickt auf die Jahrzehnte nach dem Sputnik-Schock von 1957, in denen Bildung im globalen Maßstab expandierte. Die Ausstellung und die gleichnamige Publikation zeigen, wie die Räume des Lernens unter dem Druck demografischer und technologischer Entwicklungen, des Kalten Krieges und der 1968er- Bewegungen permanent neu gedacht und geplant wurden. In Zusammenarbeit mit Künstler:innen, Wissenschaftler:innen und Architekt:innen untersucht Kurator Tom Holert eine Epoche der Experimente und schlägt vor, sie als Archiv und Ressource aktueller Debatten zu entdecken.
Begleitend zur Ausstellung geht das Projekt „Bildung in Beton“ an acht Berliner Schulen. Gemeinsam mit Künstler:innen setzen sich die Schüler:innen dabei mit ihren Schulgebäuden aus den 1960er und 1970er Jahren auseinander und spekulieren über die Lernumgebungen der Zukunft. Bei geführten Rundgängen an den beteiligten Schulen lassen sich während der Ausstellungslaufzeit die Perspektiven auf die Bildungswirklichkeiten und -utopien der Schüler:innen entdecken.
Die 8-18-jährigen Schüler:innen haben gemeinsam mit der Erziehungswissenschaftlerin Caroline Assad und der Künstlerin Cana Bilir-Meier ein Manifest mit Forderungen an ihre Lernumgebung formuliert. Als Format mit Widerstandspotenzial möchte das Manifest der Berliner Schüler:innen Aufmerksamkeit für die eigenen Belange generieren und sich in die aktuelle Bildungsdebatte einmischen.
Mit „Schools of Tomorrow 3. Dear Future“ initiiert das HKW erneut Schulprojekte zur künstlerischen Erforschung der Schule der Zukunft. Wie muss Schule sein, damit sie demokratisches, selbstbestimmtes und nachhaltiges Handeln ermöglicht? Gemeinsam mit Künstler:innen, Aktivist:innen und Expert:innen des Alltags erarbeiten Kinder und Jugendliche an elf Berliner Schulen kollektive Zukunftsvisionen. Die Ergebnisse werden beim Abschlussfestival „Dear Future“ öffentlich präsentiert und mit Expert:innen aus dem Bildungsbereich diskutiert.
27.05.-11.07.2021, täglich außer dienstags 12:00-20:00, hkw.de