Sabine Freundt arbeitet als Kommunikationsberaterin. 2004 gründete sie zusammen mit ihrem Mann Yves das Label freundts wohnaccessoires und bietet eine tolle Auswahl an Vintage-Produkten an. Im Interview erzählt uns die zweifache Mama von ihren familiären Ritualen.
Sabine ist selbstständige Kommunikationsberaterin mit über zehn Jahren Berufserfahrung, doch ihre Leidenschaft ist eine ganz andere, nämlich das Sammeln von Vintage-Raritäten. So entstand 2004 auch ihr Label freundts wohnaccessoires, das sie zusammen mit ihrem Mann Yves gründete.
Den Grundstein für das Geschäft legten zwei gusseiserne Buchstaben, die die beiden auf einem Trödelmarkt in Kopenhagen gefunden haben. Und zwar die Buchstaben Y und S, ihren Initialen. Wenn das kein Zeichen war … Kurz darauf eröffneten sie ihren Online-Shop mit einem Angebot an weiteren Vintage-Buchstaben.
Nach über zehn Jahren haben sich eine Menge Buchstaben angesammelt, über 1.000 Stück befinden sich ein ihrem Lager in Hamburg, von A-Z, alles ist dabei. Doch sie sammeln nicht nur, sondern entwickelten ihre eigene Kollektion an Leuchtbuchstaben und -objekten. Als weiteren Schritt eröffneten sie im Oktober 2016 ihren eigenen Laden in Neukölln in der Reuterstraße in Zusammenarbeit mit dem Berliner Label Hetti.
Sabine und Yves haben zwei Kinder: Karlotta, 9 Jahre alt, und Jakob, 11 Jahre alt. Während Karlotta eine ganze Sammlung an K-Buchstaben besitzt, gab es für Sohn Jakob kein einziges J. So kamen sie auch auf die Idee, Buchstaben selbst zu produzieren, vor allem Leuchtobjekte.
Wenn der ganze Trubel um Label und Buchstaben pausiert, verbringt Sabine am liebsten Zeit mit ihrer Familie. Gerade findet sie die Zeit besonders spannend, da die Kinder anfangen selbstständig zu werden und ihre Persönlichkeiten entwickeln. Ein anderer Ausgleich ist das Laufen, da bekommt man wunderbar den Kopf frei, meint sie.
Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du Kinder hattest?
Im Nachhinein muss ich gestehen, dass ich gar nicht so recht wusste, was auf mich zukommt. Was mich umgehauen hat, ist diese riesengroße Verantwortung und das Fremdbestimmtsein. Und gleichzeitig dieses Gefühl von Verbundenheit mit dem kleinen Menschen, die so manche Anstrengung relativiert.
Ich war erstaunt, was das erste Jahr mit dem ersten Kind mit mir gemacht hat. Da ist alles neu und nicht immer einfach. Beim zweiten Kind ist das schon wieder ganz anders, weil das Leben bereits einen „Kinderrhythmus“ hat. Auf jeden Fall war ich da viel gelassener. Eine Erkenntnis ist definitiv: Es kommt, wie so oft im Leben, sowieso ganz anders, als man denkt.
Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
In erster Linie versuche ich, meine Kinder zu unabhängigen, gelassenen und ehrlichen Menschen zu machen. Ein Patentrezept, wie das geht, haben wir natürlich auch nicht.
Manchmal geraten wir aneinander, sind genervt und es läuft nicht rund, wie bei wahrscheinlich allen. Dann versuchen wir es, mit Humor zu nehmen. Damit fahren wir ganz gut und die ganz großen Krisen sind uns bisher erspart geblieben.
Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kinder bist?
Telefonieren, lesen, mir Zeit für meine Arbeit nehmen. Ausschlafen ist bei uns schon lange kein Thema mehr, das kann ich auch, wenn die Kinder da sind. In Ruhe zu telefonieren ist dagegen auch heute noch schwieriger.
Ich genieße es, wenn mal niemand „Mama!“ ruft, aber nach einer Zeit vermisse ich es dann schon wieder.
Was finden deine Kinder richtig blöd an dir?
Wenn ich sie morgens antreibe. Dann finde ich mich manchmal selber richtig blöd …
Was ist das Schönste am Leben mit Kindern?
Das Familien-Zusammengehörigkeitsgefühl. Das ist wunderbar. Und der Perspektivwechsel. Durch die Kinder erfahre ich oft einen anderen Blick auf viele Dinge.
Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Wir alle lieben unser Sonntagsritual: Papa macht Pizza. Was dazu gehört: die Kinder probieren vorher den Mozzarella. Am besten kommen Freunde dazu. Da wir am Sonntag wegen des späten Frühstücks kein richtiges Mittagessen haben, gibt es das Abendessen einfach früher, dann ist auch pünktlich um 20 Uhr Schluss. Schließlich ist am Montag ja Schule …
Für den Teig:
1000 g Dinkelmehl 630
650 ml Wasser
18 g Salz
2/3 Päckchen Trockenhefe
Belag:
Tomatensauce
Mozzarella
Verschiedene Beläge nach Belieben
Den Teig machen wir immer schon morgens, dann hat er in Ruhe Zeit zu gehen. Besonders wichtig ist ein richtig heißer Backofen. Je heißer, desto besser.
Als erstes machen wir immer 1 bis 2 Bleche Margherita, dann sind die Kinder meistens satt und die Erwachsenen können in Ruhe ausgefallenere Pizzakreationen essen. Momentan lieben wir eine weiße Pizza, die mit einem zitronig-marinierten Rucolasalat belegt wird, wenn sie aus dem Ofen kommt.
Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Wir kochen gern alle zusammen, nicht nur bei der Pizza am Sonntag. Den Kindern schmeckt es gleich viel besser, wenn sie zum Beispiel die Schnitzel selber paniert haben. Und wir spielen unheimlich gern und unheimlich viel Spiele, am liebsten in der kalten Jahreszeit vor dem Kamin.
Am besten sind immer noch die Klassiker: Kartenspiele, Memory oder Kniffel. Wenn wir in Berlin sind, gehen wir gerne ins Naturkundemuseum. Es ist spannend zu sehen, wie die Interessen sich bei jedem Besuch verändern.