Heike Kuhl, systemischer Familiencoach für Fisher-Price darüber, wie getrennte Eltern die Feiertage friedlich aufteilen können.
Als Trennungsfamilie alles unter einen Hut zu bekommen, grenzt an eine logistische und organisatorische Meisterleitung. Es ist schwer, die Bedürfnisse aller Familienmitglieder unter einen Hut zu bekommen.
Bedürfnisse aller Familienmitglieder erfragen
Versucht es doch mal mit einer Übung: Jede:r schreibt sein:ihr wichtigstes Bedürfnis oder Wunsch auf einen Zettel. Dafür muss man natürlich wissen, was das eigene Bedürfnis ist. Hier gilt es als Eltern ein gutes Gespür zu haben oder auch mal bei den Kindern nachzufragen.
Im Anschluss schaut ihr euch dann alle Zettel an und findet Möglichkeiten, die aufgeschriebenen Wünsche umzusetzen. Natürlich kann es dann passieren, dass vielleicht zwei Wünsche nicht zusammen gehen. Sprecht dann darüber, wie ihr damit umgehen wollt.
Nicht zwanghaft zusammen feiern
Wenn die unterschiedlichen Familienmitglieder sich nicht verstehen, solltet ihr nicht zwanghaft gemeinsam Weihnachten feiern. Nur wenn es sich wirklich stimmig für alle anfühlt. Sonst überfordert und verunsichert ihr die Kinder und euch und merkt es recht schnell am Ergebnis.
Frühzeitig absprechen
Früh genug absprechen ist essentiell, am besten fangt ihr schon mindestens zwei Monate vorher an zu planen. Dann lassen sich die Fragen: Wer? Wann? und Wo? am ehesten klären. Plant auch die Geschenke, ansonsten ärgert ihr euch, wenn es an Weihnachten zweimal das gleiche Buch oder die gleichen Schlittschuhe gibt.
Feiertage abwechselnd aufteilen
Weihnachten kann man aufteilen. Heilig Abend bei Mama, erster Weihnachtstag bei Papa usw. Hier gilt es gut und achtsam darauf zu hören, wie es den Kindern damit geht. Vielen ist es zu stressig, jeden Tag woanders zu sein. Man kann auch in einem Jahr Weihnachten bei Mama und Silvester bei Papa feiern und im nächsten Jahr umgekehrt. Man muss sich als Elternteil daran gewöhnen, dass vielleicht auch mal am 30.12. Weihnachten gefeiert wird.
Neue Weihnachtsrituale etablieren
Rituale unterstützen, wie z.B. am 23.12. gemeinsam einen Baum holen und bei Kakao und Plätzchen aufstellen oder ihr plant ein jährliches Krippenspiel oder einen großen Spaziergang ein. Ein schönes Ritual ist es auch, zusammen die Weihnachtsgeschichte zu lesen dann gibt es die Bescherung und danach essen alle gemeinsam.
Was auch immer ihr macht, Rituale unterstützen Kinder dabei, sich wohl und heimisch zu fühlen. Eltern denken oft, dass es langweilig sein könnte, aber Kindern gibt es eher Sicherheit und Entspannung.