Wer ein Auge für schöne Dinge hat, dem ist der schöne Laden kiri & jule in Charlottenburg sicherlich nicht unbekannt. Einmal dort gewesen, ist man nicht nur von der schönen Mode angetan, sondern auch von den beiden Macherinnen Meike Badi-Wiese und Alessandra Cioni, die ihren Laden mit viel Liebe zum Detail führen. Seit zwei Jahren gibt es kiri & jule jetzt – wie ist der Arbeitsalltag mit dem Familienleben vereinbar? Wir haben der sympathischen Dreifach-Mama Meike unsere 7 Fragen gestellt.
Meike ist geborene Berlinerin, doch aufgewachsen ist sie mit ihren drei Geschwistern unter anderem in Seoul, Südkorea. Diese Zeit hat sie sehr geprägt. Verheiratet ist sie mit einem Marokkaner, und mit ihren drei Kindern (7, 9 und 15 Jahre) leben sie nun gemeinsam in der Hauptstadt. Als ausgebildete Schneiderin hat Meike ihr Diplom in Modedesign an der Kunsthochschule Weissensee gemacht und damit den Grundstein für ihre heutige Arbeit gelegt. Als nach ihrem Diplom Lila und Elias geboren wurden, hat sie in der Elternzeit angefangen, Babysachen für ihre Kinder und Neffen zu nähen. Dadurch ist das Label kokkiri-kindermode entstanden. Angefangen hat Meike mit kleinen Elefantenspieluhren, die namengebend für ihr Label sind, denn „kokkiri“ heißt Elefant auf koreanisch.
2015 hat Meike auf einem Designmarkt in Friedrichshain Alessandra mit ihrem Label alua liulé kennengelernt und schließlich gemeinsam mit ihr im darauffolgenden Jahr kiri & jule in einem denkmalgeschützten Jugendstilladen in Charlottenburg eröffnet. Dort verkaufen sie ihre eigenen Sachen und die anderer Designer, die ein ähnliches Konzept haben wie sie. Neben schöner Kinderkleidung von null bis zehn Jahren, die im angeschlossenen Atelier gefertigt wird, gehören auch hübsche Accessoires, Papeterie und ausgewählte Kinderbücher zum Sortiment. Wir sind entzückt von den süßen Sachen, vor allem auch für Babys, die alle sehr hochwertig sind.
Wenn Meike nicht im Laden anzutreffen ist, fährt sie meistens ihre Kinder durch die Gegend, die alle sehr aktiv sind. Da ihre Söhne sehr gut und viel Fußball spielen, verbringt sie daher auch das ein oder andere Wochenende auf dem Sportplatz. Das ist zeitintensiv, weshalb sie zugibt, dass sie sich schon darauf freut, wenn die beiden Jüngeren größer sind und die längeren Strecken wie ihr großer Bruder (15) alleine fahren können, damit auch ihre Hobbys nicht mehr zu kurz kommen: „Wobei mein Beruf mein Hobby ist. Da möchte ich mich gar nicht beschweren. Ich liebe an meinem Beruf fast alles. Das Einzige, was mir gar nicht liegt, ist Buchhaltung. Aber die hat zum Glück Alessandra übernommen, die ein Faible für Exceltabellen hat.“
Was Meike sich am Mutterdasein anders vorgestellt hatte und was den drei Kindern an ihrer Mutter auch mal ganz schön auf die Nerven geht, hat sie uns im Interview verraten.
Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du Kinder hattest?
Die Zeit. Ich hätte nie gedacht, dass ich als Mutter so wenig Zeit für mich habe. Meine Kinder sind sehr lebendig und fordern mich ständig. Da bleiben meine Bedürfnisse oft auf der Strecke. Außerdem habe ich mir nie vorgestellt, meine Wochenenden auf Fußballplätzen zu verbringen …
Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Ich lasse meine Kinder machen und vertraue ihnen. Ich kontrolliere zum Beispiel nicht ständig ihre Hausaufgaben und bisher bin ich damit ganz gut gefahren. Ihre Selbständigkeit wird zumindest immer gelobt. Das Einzige, was bei mir strenger kontrolliert wird, ist das Spielen mit Playstation und Co. Das gibt es bei uns nur am Wochenende und wird auch meistens akzeptiert.
Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kinder bist?
Einfach in der Sonne sitzen, einen Kaffee trinken und dem Wind in den Bäumen lauschen oder mich mit Freundinnen treffen.
Was finden deine Kinder richtig blöd an dir?
Die beiden Jüngsten mögen es nicht, wenn ich samstags arbeite oder am Computer sitze und auf ihre Fragen falsch antworte, weil ich ihnen dabei nicht richtig zuhöre. Der Große findet, dass ich nicht konsequent genug mit seinen nervigen kleinen Geschwistern bin …
Was ist das Schönste am Leben mit Kindern?
Die bedingungslose Liebe. Mit meinen Kindern kann ich böse sein und trotzdem liegen sie abends im Bett und warten, dass ich ihnen vorlese.
Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Lasagne oder marokkanisches Huhn mit eingelegten Zitronen und Pommes. Das essen alle gerne.
Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Rauf auf’s Rad und in die Natur. Am besten zum See. Im Winter ins Schwimmbad. Das macht aber mein Mann. Das ist nicht meins. Mit meiner Tochter kann man auch gut Schlösser besichtigen. Da hört sie gebannt jeder Führung zu.